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Franz-Martin Stankus Warum Doping?

Pferde werden aus Unwissenheit, Dummheit, Schleifengeilheit und/oder Geschäftemacherei gedopt. Sie sollen „besser“ und funktionaler gemacht werden. 

 

Ein Pferd das ständig am Husten ist, dem fehlt etwas. Ob das nun chronisch ist oder eine Infektion, beides ist doch nicht zu vertreten. Fürs Publikum nicht und fürs Pferd schon gar nicht. Hustenderweise in einer Prüfung zu reiten ist eine Zumutung und kein Richter hat den Mut zum Ausschluss?

Dann werden irgendwelche Argumente vorgetragen und Atteste vorlegt. Welcher Tierarzt bescheinigt solch einem Pferd, dass es trotz Husten in Dressurprüfungen geritten werden darf? Das ist eine Anmaßung an die Kreatur!

Das ist für den gesamten Reitsport nicht gut. Das ist ähnlich wie bei den Dopinggeschichten. Beim Reitsport steht die Kreatur „Pferd“ im Vordergrund und nicht der Eigennutz des Menschen. Das wäre dann die Schleifengeilheit und Geschäftemacherei. Auch Pferde die nicht taktrein gehen, gehören nicht auf einen Turnierplatz. Da stimmt was nicht im Bewegungsapparat! Solchen Pferden gehört eine Auszeit und kein Attest.

Was verstehen wir denn unter Doping?

Doping im Reitsport wird meiner Meinung nach ausgeübt, um gewisse Mängel zu überdecken. Pferde werden z. B. gedopt, um sie ruhiger werden zu lassen bei den Turnieren. Auch gesundheitliche Schwächen können zum Doping führen. Zum Beispiel Probleme an den Knochen, Bändern, Sehnen und bei Schmerzen. 

Unter Doping verstehen wir die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung von unerlaubten Methoden zur Steigerung der sportlichen Leistung.

Es gibt genügend Beispiele, dass es auch anders geht.

Wir haben in der Reiterei einen Herrn Knie aus der Schweiz. Der macht alles ohne Zaum und ohne Sattel. Er bringt den Pferden das Piaffieren bei.

Bei ihm ist das Pferd keine Leistungsmaschine.

Hier ist das Pferd Partner.

 Und eine Partnerschaft muss gepflegt werden. Schon im Stall, in der Haltung geht die Partnerschaft los.

 Wenn mein Partner im Rücken Schwierigkeiten hat, dann ist es eine Anmaßung den Rücken zu belasten. Dann muss ich das Pferd in Ruhe lassen, bis der Rücken wieder in Ordnung ist.

 Der Sattel und mein Gewicht auf einem Rücken der schmerzt und behandelt werden muss?

 Partnerschaft bedingt Rücksichtnahme, Fürsorge und Verantwortung. Was haben Sie? Einen Partner, der Sie trägt, der alles für Sie tut, weil sie sich mögen? Oder sitzen Sie auf einer Reitmaschine, die funktionieren muss weil sie Geld kostet, Ausfälle nicht eingeplant sind, weil das wiederum Geld kostet. Und, nachdem das Maximum an Wirtschaftlichkeit aus dem Leistungstier herausgeholt wurde, die nächste Reitmaschine benutzt wird? Wie fühlt sich das an? Da muss man doch krank werden! 

Was mir neulich aufgefallen ist, das ist der Umgang mit Bandagen an den Pferdebeinen. Aber dazu in der nächsten Ausgabe mehr.

Ihr Franz-Martin Stankus                                             Text: hell 

 

DOPING

Der Usprung des Wortes liegt im Afrikaans, der Sprache der weißen Buren in Südafrika: Bei Dorffeiern der Einheimischen wurde ein schwerer Schnaps, der so genannte „Dop“, getrunken – die Buren übernahmen das Wort und gebrauchten es als generelle Bezeichnung für Getränke mit stimulierender Wirkung. Aus dem Afrikaans fand das Wort seinen Weg nach England, wo es schließlich im Zusammenhang mit Aufputschmitteln, die bei Pferderennen zum Einsatz kamen, verwendet wurde. Als der Begriff 1889 zum ersten Mal in einem englischen Lexikon auftauchte, bezeichnete er entsprechend auch die Verabreichung einer Mischung aus Opium und verschiedenen Narkotika an Rennpferde.[1] Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann auch Substanzen wie Kokain, Morphin, Strychnin und Koffein als „Dopingmittel“ bezeichnet. Mit der Erfindung synthetischer Hormone in den 30er Jahren hielt medikamentöses Doping Einzug in den Sport. Die ersten Dopingkontrollen bei Olympischen Spielen wurden 1968 während der Olympischen Winterspiele in Grenoble und während der Olympischen Spiele in Mexiko durchgeführt.

 

Doping-Methoden

Seit dem 1. Januar 2003 werden verbotene Methoden zum ersten Mal genauer in den Dopingregeln beschrieben. Sie werden in drei Gruppen unterteilt: die Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff sowie Gendoping und Wirkstoffe, die bestimmten Einschränkungen unterliegen.

Motivation zum Doping

In der heutigen Zeit geht es im Sport nicht nur um ich-bezogene und soziale Aspekte, sondern auch um die finanzielle Absicherung. Ein Profireiter-/Züchter verdient seinen Lebensunterhalt mit Hilfe von Siegprämien und Sponsorenverträgen. Jedoch fließen diese Gelder nur Leistungsabhängig. Das bedeutet, dass nur ein gutes Pferd und ein guter Reiter sein Leben mit dem Sport finanzieren kann. Um Erfolg zu haben, ist ein intensives Training erforderlich. Die Entscheidung für Doping, zusätzlich zum weiterhin notwendigen intensiven Training, liegt in der Motivation begründet, sich durchsetzen zu wollen.

 

Doping und Fairness

Während das Negativ-Image des Dopings als bloßer Betrug an Sportlerkollegen und der Öffentlichkeit sehr eindeutig und weit verbreitet ist, gibt es auch alternative Auffassungen. Dabei wird unter anderem diskutiert, ob die Freigabe von Doping zu einer größeren Chancengleichheit führen könnte als das heutige strikte Verbot. Dieses sei offensichtlich in der Praxis nicht durchsetzbar und würde dazu führen, dass nicht die körperlich fähigsten Sportler, sondern die geschicktesten Umgeher des Verbots am erfolgreichsten seien.

 

Gründe für das Dopingverbot

Im Allgemeinen wird das Dopingverbot mit drei Argumenten begründet. Eines zielt auf das bereits erwähnte Problem des fairen Wettkampfes ab. Die beiden anderen beziehen sich auf den Schutz der Sportler und den Schutz der Öffentlichkeit. Doping bei Tieren während sportlicher Wettkämpfe oder im Training dafür ist in Deutschland gemäß § 3 Nr. 1b Tierschutzgesetz verboten und gemäß § 18 I Nr. 4 TierSchG eine Ordnungswidrigkeit, die gemäß § 18 IV mit einer Geldbuße bis zu € 25.000,- geahndet werden kann.

Quelle: Wikipedia

 

Veröffentlicht im horseWOman Magazin im Jahr 2009